Erkenntnisse und Implikationen für die Forschung und Praxis aus Sicht der Klinischen Psychologie und Psychotherapie
Eva-Lotta Brakemeier1,2, Janine Wirkner1, Christine Knaevelsrud3, Susanne Wurm4, HannaChristiansen5, Ulrike Lueken6 und Silvia Schneider7
1 Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Greifswald
2 Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Philipps-Universität Marburg
3 Abteilung für Klinisch-Psychologische Intervention, Freie Universität Berlin
4 Abteilung für Präventionsforschung und Sozialmedizin, Universitätsmedizin Greifswald
5 Abteilung für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, Philipps-Universität Marburg
6 Abteilung für Psychotherapie, Humboldt-Universität zu Berlin
7 Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit, Ruhr-Universität Bochum
Zusammenfassung:
Die COVID-19-Pandemie als multidimensionaler und potenziell toxischer Stressfaktor führt auch in Deutschland zu psychischen Problemen in der Allgemeinbevölkerung und wird voraussichtlich einen Anstieg der Inzidenz- und Prävalenzraten psychischer Störungen bedingen. In diesem Positionspapier erfolgt daher eine wissenschaftlich differenzierte Betrachtung der psychologischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf verschiedene Altersstufen sowie psychische Vulnerabilitäten und Störungsbilder, wobei auch Chancen für die psychische Gesundheit und psychotherapeutische Versorgung diskutiert werden.
Basierend auf den Befunden werden abschließend u. a. folgende gesundheitspolitische Ziele und Maßnahmen abgeleitet: Implementierung von universellen und indizierten modularen Präventionsangeboten sowie Anpassung der evidenzbasierten Richtlinienpsychotherapien hinsichtlich Bedarf, Inhalt und Modalität. Die Klinische Psychologie und Psychotherapie stellt aufgrund ihrer ausgewiesenen Expertise im Bereich der psychischen Gesundheit zentrales Wissen für die erfolgreiche Bewältigung der COVID-19-Pandemie zur Verfügung und kann in interdisziplinären und interprofessionellen Kooperationen dazu beitragen, die Herausforderungen für die psychische Gesundheit anzugehen.
Der sehr lesenswerte Artikel ist unter folgenden Links zu finden:
Original Artikel unter Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie. https://doi.org/10.1026/1616-3443/a000574. © 2020 Hogrefe Verlag.
Link zur COPSY Studie: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf